Freitag, August 18, 2006

Ein neuer Kontinet,

oder doch eine Insel?

Keine Ahnung wie lange Fluege, Zwischentransporte und Wartezeiten genau gedauert haben, abgereist bin ich in Afrika, Joburg, Gemini Backpackers, am Montag, den 14.08.06, 15Uhr, und aufgewacht in Australien, Darwin, Chillis Backpackers, bin ich am Mittwoch, 16.10.06 gegen 10 Uhr. Wieviel Zeitverschiebung vor oder zurueck darin sind, wieviel Stunden irgendwo warten, keine Ahnung. Spielt auch keine Rolle, den bisher bin ich ohne Uhr ganz gut ausgekommen. Praktischerweise bringt dieses zeitlose Dasein mit sich, dass ich auch keinerlei Zeitumstellungsprobleme habe. So reist es sich bequem und mit Rueckenwind, wie im Schlaf um die halbe Welt. Anscheinend dauert der Flug westwerts, also von Australien nach Afrtika um einiges laenger, da meist Gegenwind herrscht. Waehrend also die Zeitumstellung kein Problem fuer mich war, macht mir das Klima und der Kulturschock mehr zu schaffen. Mit dem ersten Schritten aus den klimatisierten Flughafengebaeuden, auf australischen Boden, wird mir klar, hier herrscht tropischen Klima. Schwuele Temperaturen jenseits der 30 Grad, wie eine Wand hinter der Tuer ins Freie. Diese Feststellung mache ich jedesmal von neuem, sobald ich ein Gebaude verlasse. Wie ein Goldfisch der sich in seinem Wasserglas immer wieder von neuem wundert, wo er denn hier ist.
Meinen ersten Kurzaufenthalt in Australien moechte ich hauptsaechlich nutzen um Reisewissen zu sammeln. Nach meiner Rueckkehr vom Suedostasien-Trip, am 16.10.06, hoffe ich dann die verbleibenden 4 Wochen auf dem Weg nach Sydney optimal und vorallem finanzierbar zu verbringen. Fuer das sammeln solcher Insiderinforamtionen, muss man einfach vor Ort sein. Da kann man noch soviele Reisefuehrer und Internetforen durchstoebern, wo man legal illegal sein Zelt kostenlos aufbaut und wie das Backpacken richtig ablaeuft bekommt man erst durch eigene Erfahrungen und in Gespraechen mit andern Backpackern herraus.
Um wirklich einen Eindruck von Australien zu bekommen ist es noch viel zu frueh, habe ich doch bisher, ausser Darwin nichts gesehen. Doch das wenige reicht bereits um einen kleinen Kultuschock auszuloesen. Vielleicht reagiere ich auch sensibler, da ich mich in Afrika viel mit den Schwarz/Weiss bzw. Arm/Reich Konflikten auseinandergesetzt habe. Was ich bisher von den Schwarzen Australiens, den Aborigine gesehen habe schockiert und erinnert an Apartheitszustaende in Suedafrika. Beispielsweise leben die meisten Uraustralier in ihrern eigenen "Homelands", die Touristen nur mit Sondergenehmigung betreten duerfen. Wenn man davon ausgeht das Aborigine in Australien fast 60.000 Jahre gleich gelebt haben und dann innerhalb der letzten 300 Jahren alles anders wurde, muss man wohl von einem unvergleichbaren Kulturschock sprechen, der sich immernoch ueber Generationen hinwegzieht.
Eines ist sicher, nich alle Ur-Ausis sind betrunkene Penner im Stadtpark und Australien ist nicht nur eine Insel mit Ballermannkueste und klimatisierten Gebaeuden (koennte man in Darwin meinen), es gibt noch viel zu erkunden nach meiner Rueckkehr aus Suedostasien.


(siehe Foto: Darwin Beach, 60.000 Jahre Aborigines Land, dann kam ein Raumschiff vom Planet England)

Meinen Kurzaufenthalt in Australien, von 1 Woche und nur in Darwin, will ich garnicht als Australienbesuch zaehlen, denn Mental war ich noch in Afrika und voll damit beschaeftigt mich auf Asien einzustellen. Darwin war deshalb wie ein kurzer Zwischenstopp in der westlichen kulturellen Heimat. Da ich also schon auf gepacktem Rucksack sass, beschloss ich zwei Naechte eher aus dem Backpacker auszuchecken und den Samstagabend tanzenderweise, auf Darwins groesster Dark-Moon-Party zu verbringen, und dann Sonntagabend nach dem "Mindil Beach Sunset Market" direkt zum Airport weiterzufahren. Dementsprechend geraedert stand ich dann um 3 Uhr Nachts am Airport und wartete auf meinen verspaeteten Flieger. Immerhin hatte ich zwei teure Uebernachtungen von 21 Aut$ eingespart. Dafuer bekommt man zwar ein kleines Fruehstueck, doch an das wirklich gute, die Gutscheine fuer die ueberall angebotenen "1 Aut$ Backpacker Dinners" (z.B. im VicClub), kommt man auch ohne wirklich im Backpacker Gast zu sein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

man oh man bob,

es ist echt unglaublich. ich habe beim lesen deiner berichte echt das gefühl mit dir on the road zu sein. wusste bisher echt nicht, dass in dir die lyrische ader schlägt. nun gut. der erste kontinent wurde gerockt. waren bisher sehr amysante und informative blogs von dir. bin gespannt wie es weiter geht. hatten zwischenzeitlich gewettet, dass du bei deinen kumpels in namibia (WAR ES NAMIBIA?) hängen bleibst.

wir treffen uns am kommenden wochenende beim trinktierchen auf usedom und machen ein kleines mathecamp. im oktober (27.10) geht es dann auch für steps, franzi und mich nach chile. 3 wochen bagpackern und elqui-tal besuchen. sehen wir uns dort oder biste noch weit weg?

pass auf dich auf, dein freund jensemann von den schönen golfplätzen am scharmützelsee - rock on