Sonntag, September 24, 2006

Kuala Lumpur oder deutsch "schlammige Flussmuendung"

Kuala Lumpur heisst auf deutsch wirklich so, oder einfach KL, wie die Stadt von den meisten Bewohner genannt wird. Fuer eine Woche war KL mein Zwischenstation auf dem Weg nach Manila. Zwischenstation ist genau der richtige Ausdruck fuer meine Reiseaktivitaeten in Malaysia. Mehr als ein Uebergang von Indonesischen Straenden zu den Straenden der Philippinen war die Woche wirklich nicht. Deshalb hier erstmal die Highlights in Fotoform. Denn ich bin jetzt schon in Manila, bei meinem Cousin Tobi und wir planen zusammen mit Marry die naechsten Wochen an weissen Straenden, abseits von Stadtlaerm und Smog.

DerBoB und die Petronas Zwillinge 452m oder 88 Etagen hoch.


Le Meridien oder das Hilton, was darf es denn denn diesmal sein?...
...Oder dann doch lieber ins "Backpackers Inn" fuer 10 Riget die Nacht (2 Euro)? Die Aussicht von der Backpackers Inn Terasse zum Fruehstueck ist auch nich schlecht. Der Himmel war uebrigends fast immer bedeckt, ein richtiger Anti-Foto Himmel, fuer meine ohnehin schon maessigen Fotos. Trotzdem war es kostant sehr schwuel und nur mit Klimanlage komfortabel zum schlafen.

Malaysia ist ein Land des Islams: Moscheen aus 1001 Nacht stehen zwischen Wolkenkratzern, und Bier kostet einfach viel zu viel.

Donnerstag, September 21, 2006

Wenn etwas schiefgehen kann, dann geht es schief

Sagt uns Murphys Gesetz, wenn es doch nur so einfach waere...
Wiedereinmal heisst es Abschiednehmen. Immer wenn es dazu kommt scheinen sich seltsame Dinge zu ereignen. Aus Maputo hat mich die Sinnflut, in Form eines Wasserrohrbruchs in Bobas Appartement vertrieben und aus Kuta eine Kette von solch unwahrscheinlichen Erlebnissen, dass ich Anfange an etwas mystisches zu glauben. Dabei ist alles Zufall und genau so zufaellig fing dann mein letzter Abend in Kuta/Bali auch an. Nachdem ich schon 3x vergeblich versucht hatte mich mit Freunden von Leha zu treffen, liefern wir uns schliesslich zwischen Souveniershop und Obstverkaeufern ueber den Weg und konnten uns so doch noch fuer eine kleine Abschiedsparty verabreden. Meine letzte Nacht in Indonesien sollte gefeiert werden. Das es Dienstag ist, stoehrt in Kuta nicht wirklich, hier ist immer was los. Nach ein paar Einstimmungsdrinks mit Freunden, in Lehas alter Wohnung, ging es an den Strand um kurz darauf in bester Stimmung weiter in die ueblichen Nachtclubs aufzubrechen. Nach mehr als 3 Wochen treffe ich ueberall auf bekannte Gesichter. Im Apache wird zu Reagge Beats warmgetanzt, bevor im MBarGo gesteppt wird, bis die Kniescheiben brennen. Zu fruehen Morgenstunden, wieder im Hotel angekommen, bemerke ich das ich ungluecklicherweise nicht mehr im Besitz meiner Hotelzimmerschluessel bin. Eigentlich nehme ich den Schluessel nie mit, sondern gebe ihn stattdessen an der Rezeption ab. Doch nun, kein Schluessel, kein Zimmer, kein Bett, Pech gehabt, die letzte Nacht also am Strand verbringen. Auf dem Weg dorthin treffe ich auf meine schwedischen Hotelnachbarn mit denen es dann weiter zum Kuta Beach geht. Unglaublicherweise treiben sich selbst zu diesen fruehen Morgenstunden Massagemaedels am Strand herum. Ich bekomme eine Fussreflexzonenmassage verpasst, kostenlos, ohne viel Worte, wahrscheinlich als appetizer gedacht, doch mit der aufkommenden Sonne mache ich mich auf, zur voellig hoffnungslosen Suche nach meinem Schluessel. Eine Nadel im Heuhaufen ist kinderleicht aufzustoebern im Vergleich zu einem Hotelschluessel am Kuta Beach, wobei es ja auch unsicher ist, ob ich ihn hier ueberhaupt verloren habe. Zufaelligerweise und schon voellig unmotiviert, erkenne ich unseren Sitzplatz im Sand wieder. Die Bluetenblaetter einer Rose, die ich dort zerrupft habe weisen mir den Weg. Und dann, etwas im Sand gebudelt, halte ich meinen Zimmerschluessel in der Hand. Gluecklich darueber, das mir einiges an Stress erspart geblieben ist, mache ich mich durch die schon langsam erwachenden Strassen auf den Weg in mein Hotel "Rita's House". Vor dem Hotel angekommen, begenet mir dann, wie as dem nichts, mit einem Moped auftauchend, eine der beruechtigten Lady-Boys. Auch wenn manch eine der Lady-Boys verblueffentd attraktiv aussieht, der kraeftige Koerperbau und das ueppige Makeup, verraet sofort, hier wird mit gezinkten Karten gespielt. Zu meinem Entsetzen zeigt die allzu kraeftige Lady dann auch noch starkes Interesse an mir. Dabei wird nicht etwa lange gefackelt, sondern direkt attackiert. Ich habe alle Muehe mir die Dame vom Leib zu halten und bin froh, dass sie schliesslich ohne noch haertere Gewalt anzuwenden abzieht. Endlich kann ich mein Zimmer aufschliessen und mich in meinem Bett, sicher vor noch weiteren Attacken, verkriechen. Doch lange schlafen ist nicht mehr drinn, um 12 Uhr wird ausgecheckt und packen muss ich auch noch, bevor es weiter nach KL/Malaysia geht. Beim aufraeumen faellt es mir dann auf, mein Geldbeutel ist weg. Auch wenn es so aus sah als waere die kraeftige Lady auf anderes aus, ca. 60.000 (6 Euro) und besonders aergerlich mein Internationaler Studentenausweis sind weg. Was fuer eine verrueckte Nacht! Es gibt keine mathematisch berechenbare Wahrscheinlichkeit fuer einen letzten Abend in Bali, den man mit zufaellig wiedergetroffenen Freunden feiert, dann einen schon verloren geglaubten Hotelzimmerschlussel im Sandstrand wiederfindet um kurz darauf von einer Tunte ausgeraubt zu werden, aber es gibt einen Globetrotter der davon berichten kann.

Wir verkaufen zu fairen Preisen (0,09 Euro das Obststueck)

Samstag, September 16, 2006

Endless Summer

Zeit im Paradies ist nur noch spuerbar am Sonnenauf und -untergang. Dazwischen scheint sich im Nachhinein alles in Hochgeschwindigkeit abzuspielen. Wie sonst laesst sich erklaeren, dass mein Indonesienaufenthalt schon naechsten Mittwoch mit dem Weiterflug nach K.L./Malaysia endet und ich irgendwie die gesamte Zeit auf Bali verbracht habe, und davon auch noch die laengste Zeit im Touriort Kuta? Soviel waere noch zu sehen gewesen, Lombok, Java, mehr Straende, mehr Tempel. Aber nach den ersten beiden Wochen mit Leha, Alli und Tanni brauchte ich einfach eine Woche zum relaxen. Das Gefuehl irgendwas zu verpassen, wenn man schon mal hier ist, wie ich es manchmal in Afrika verspuert habe, kommt nach fast 4 Monaten reisen nicht mehr auf. Die ersehnte Reisegelassenheit wirkt so beruhigend, dass ich neuen Aktivitaeten schon fast gleichgueltig gegenueber eingestellt bin. Keine Angst, zum - vom Bett aufstehen und am Strand weiterschlafen - reicht es noch. Spass bei Seite, Gruende dafuer liegen zum einen an meiner inneren Motivation, wahrscheinlich aufgrund der Reisdauer, doch vorallem auch durch den auf mich demotivierend wirkenden Touristenumgang hier auf Bali, und ich bin hier nunmal ein Touri, da wird nicht unterschieden, Fremder bedeutet Touri. Die Wirkung des Massentourismus, erscheint mir wie eine Art Apartheid zwischen Touris und Einheimischen, die nur manchmal mit viel Glueck durchbrochen wird und dann auf echte Gastfreundschaft, ohne geheucheltes Interesse stoesst. Je laenger ich wie eine Tourimelkkuh behandelt werde, je mehr verhalte ich mich auch so.
Beispielsweise der Ablauf meines heutigen Tages:
9:30 Aufstehen, nur nicht das Fruestueck verpassen, ich krieche aus meinem Doppelbett meines Zimmers, dass gut und gerne in Australien zum 4fachen Preis als 15er Dorm erhalten muesste. Bali Coffee trinken, Obsalatt schlemmen, Toast und Ei verschlingen, immer der gleiche Frass, die wollen wohl das ich wiedermal das Hotel wechseln. Als naechstes ab aufs Moped und wie ein gestoerter durch den halsbrecherischen Verkehr von Kuta Richtung Dreamland Beach heizen. Mein 125ccm Moped macht suechtig, mein Fahrstiel hat sich mitlerweile indonesischen Sitten und Gebrauchen angepasst und darueberhinaus noch extremer weiterentwickelt. Es gilt den groebsten Massen zu entfliehen, vorbei, am ersten Security Check, mit weisser Hautfarbe kein Problem, beim zweiten Check muss ich 2000 Rupien zahlen, Glueck gehabt, sonst sind es meistens 5000, weiter vorbei am seit knapp 10 Jahren im Bau befindetden 17 Loch Golfplatz, der dass was mal "Dreamland Beach" hiess in den "New Kuta Beach" verwandeln soll. Blos nicht auf die wilde Muellkippe links starren, den Blick einfach Richtung Sonne wenden. Ein Traum aus Sand und Wellen, ein Traum den viele Traumen, wie Seehunde belagern Surfer jede noch so kleine Welle, meistens Australier auch viele Japaner und natuerlich Deutsche. Doch Indonesien ist die naechste Surfergrossmacht, haben sie erstmal ihre traditionelle Angst vorm Meer ueber Board geworfen, gibt es keine Gnade auf der Welle. Die Boardsportindustrie hat das schon laengst erkannt, die gesamte Szene ist mit Shops praesent und buhlt mit Sponsorings & Co um die Aufmerksamkeit ihrer potenziellen Kunden. Die ganze Stadt ist den Logos aller Boardsportmarken vollgepflastert. So extrem, dass jegliche Exclusivitaet floeten geht. Hinzu kommt auch noch das Copyright und Markenrecht nicht soviel wert sind, wie das Papier auf dem es verbrieft ist. So gibt es an jeder Ecke Shirts ab einem Euro von Volcom, Rip Curl und wie sie alle heissen. Fuer einen Sportmanager, der sich viel mit Boardsportmarken auseinander gesetzt hat wirkt das ernuechtern, vielleicht sogar Augen oeffnend. Jedenfalls besteht fuer mich keinerlei Reiz irgendeine der noch so trendigsten Marken zu kaufen oder zu tragen. Alles was begehrenswert war ist verloren und wirkt jetzt sogar abstossend. Der Alptraum eines Markenmanagers, von Ausverkauf zu sprechen waere noch viel zu milde. Weiter geht mein Touritag, noch ist der Sonnenuntergang fern und ich mache es mir auf meinem Sarong im weissen Sand von Dreamland gemuetlich. Die 20000 Rupien fuer eine Liege, investiere ich besser in eine halbstuendige Massage. Hat man einmal eine solche Dienstleistung oder der gleichen in Anspruch genommen, wir man nicht etwa in Frieden gelassen, sondern erst richtig belagert. Mit Drueckermethoden und immer schoen auf die Traenenduese suchen Haendler Abnehmer fuer T-Shirts, Sarongs oder so tolle Souveniers wie Pfeil und Bogen und Blasrohre. Was solls, immer freundlich bleiben, was je nach Stimmung der Verkaeufer oder Marktlage manchmal wirklich nicht einfach ist. Nach meiner Massage, gibt es erstmal ein Essen im Strandlokal, teurer als sonst, aber bequem und immernoch unter einem Euro fuer "Fried Rice with egg". Melkkuehe sind eben bequeme Tiere, wer kann es den Einheimischen da schon veruebeln wenn sie bei blasser Hautfarbe erstmal das doppelte verlangen und die haelfte der ueblichen Menge geben - Da lebe ich jetzt also im Paradis und maekel herum, dass irgendwas 1,20 statt 0,60 kostet, einfach nur auf die positiven Dinge fokussieren! Beispielsweise den Ausblick den ich gerade gerade hier am Strand geniesse, der Klang der Wellenbrandung und die ueberraschd gute Jazz Musik in der Strandbar nebenan, die balinesischen Maedchen, mit ihren langen zu Pferdeschwaenzen gebundenen pechschwarzem Haar und perfektem Koerperbau, die Sonnenliegen und Schirme anfangen vor der nahenden Flut zu verstauen. Der Sonnenuntergang rueckt immer naeher. Trotz meines Trinkgeldes faengt die Strandbarbedienung an den Sand auszukehren. Es wird Zeit wieder auf Moped zu springen und in den Kuta Carnival einzutauschen. Schliesslich heisst es seit heute ja auch in Deutschland O'zapft is!

Enny und Leha Dreamland Beach/Bali

Alte und neue Helden von Indonesien


Mittwoch, September 13, 2006

Welcome to my paradise Bali

Hati Hati my friend

Der erste Eintrag nach 3 Wochen, und selbst der kostet mich einiges an Motivation, paradiesische Zustaende foerden eben nicht nur Gemuetlich- und Geselligkeit sondern auch den Müßiggang. Wozu auch noch abmuehen, alles ist perfekt, paradiesisch eben. Und weil mir der Einstieg in die dringend noetige Reflexion so schwer faellt, und es hoechste Zeit fuer ein Lebenszeichen aus Bali wird, gibt es jetzt erstmal Fakten pur, die Eckdaten des Paradies Bali:

Anreise: Flug von Singapore nach Denpasar/Bali ab 50 Euro
Klima: immer schoen bis heiss
Nachtleben: „Babylonisch“ – No sleep in Kuta
Preislevel: Motto: „Geiz ist Wahnsinn“ bspw.
Unterkunft: ca. 5 Euro (Doppelbett, Bad, Fruehstueck, Pool, etc.)
Lunch/Dinner: ca. 0,20 (Indonesisch: scharf, lecker, frisch; vollwertig, „extrem leicht verdaulich...“)
Getraenke: Frisch zubereiteter Fruechtesaft: 0,30 Euro
Bintang: (lokaler Biergigant) ab 1 Euro der Liter
Arak: (traditionell verwendetes Rauschmittel, schmeckt, riecht und sieht aus wie Benzin, heisst aber Arak und wirkt wie Schnaps) ab 1 Euro der Liter...
Lebensmittel: Angebot ist riesig, essen gehen ist aber zu guenstiger um selbst zu kochen. Fruechte und alles was man sonst so braucht wird ueberall mundgerecht, zu Centbetraegen, frisch zubereitet serviert. Wer moechte geniesst danach eine Ganzkoerpermassage, die gibt es ab 3 Euro die Stunde!
Bewohner: Wie Jing&Jang, hat in Asien alles 2 Seiten: Traditionsbewusst bis skeptisch; stolz bis ueberheblich; sehr freundlich bis von Touri-$ versaut. Frauen habe ich harte koerperliche Arbeit im Strassenbau verrichten sehen, waehrend Maenner schonmal tagelang auf einer Stelle sitzen koennen, ohne nennenswerte Bewegung.
Vergnuegen: Surfen, Moped-heizen, baden, sonnen, feiern, schlemmen, traeumen und Geld ausgeben, dass geht immer und wird auch penetrant gefordert, so ist es wie mit allen Vergnuegungen, geniesst man sie zu lange und zu heftig, vergeht die Lust dabei. Und deshalb braucht man:
Glueck: Freunde mit denen man sich das Paradies teilen kann und Freiheit um ewig zu bleiben.

Terima kasih und bis demnaecht zum ausfuehrlichen Reisebericht..
Sampai bertemu lagi

Mr&Mrs Talking2Much, Kuta Beach, Bali/Indonesia

Tanni, Leha, Alli, Pia, Dreamland Beach/Bali