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Montag, September 24, 2007

Buenos Aires Tango City Tour Tipps

Die chilenischen Nationalfeiertage haben wir nicht etwa mit patriotischen Trinkfesten verbracht - nein, das XL-Wochenende haben wir fuer einen Ausflug in Paulas geliebte Heimatstadt Buenos Aires genutzt. Stand bei unserem ersten Besuch, in der Metropole am Rió de la Plata das Kennenlernen von Freunden und Familie meiner argentinischen Freundin Paula ganz im Vordergrund, war es diesmal der Tanz fuer den die Stadt in der ganzen Welt bekannt ist, der Tango Argentino, den es zu erkunden galt.
Wer sich auf die Spurensuche von Leidenschaft und Popularitaet des Tango in Buenos Aires gibt, fuer den ist ein Besuch der Stadtviertel La Boca, San Telmo Palermo und Recoleta Pflichprogramm.

Besonders der Stadtteil La Boca, eine Art argentinisches New-York-Ellis Island mit dem Seemanns-Charme von Hamburg-St.Pauli, ist mit seinen vielen bunten Wellblech-Haeuschen nicht nur eine Herausforderung fuer den Hobby-Fotografen, die "Steife-Brise" vom Rió de la Plata und die enorme Polizeipraesenz in dem als "sehr gefaehrlich" geltendem La Boca versetzte mich aussderm in die eigentlich Paradoxe Stimmung einer zur Melancholie neigenden Euphorie. Wie das gehen soll? Die ersten Einwanderer aus Europa haben genau dieses Gefuehl in ihrer Musik beschrieben, im Tango, oder heute auch im Gotan (einfach auf die Playtaste des Last.fm Banner druecken und Tango bzw. Gotan geniessen).






Synonym fuer den Tango ist Carlos Gardel. In den 30er Jahren des 19Jhd., in New York am Broadway stieg er auf zur Legende, sein Tango "Por una Cabeza" ist bis heute noch der Hoehepunkt fuer viele der unzaehligen Tango Shows in der Stadt. So auch fuer die erste Show die wir uns am Samstagabend im "Los 36 Billares" goennen. Carlos GardelDie Show ist nicht mit einem Musical vergleichbar, sie braucht auch keine Kulisse - der Tango wird hier nicht inszeniert, hier wird er gelebt. Zum konkurrenzlos guenstigem Preis von ca. 10Euro bekommt man, was nur in Buenos Aires geht: Tango in einer Cafe-Bar, die einfach authentisch ist, weil sie so ist, wie sie schon 1896 war; selbst wenn die schoenen traditionellen Carambolage Tische laengst den populaerer Poolbillards weichen mussten.
Wer die Stars des Tango hoehren und sehen will, ist besser im "El Viejo Almacen" aufgehoben oder im, preislich etwas guenstigerem, "La Ventana". Die Shows sind atemberaubend und koennten auch am Broadway laufen. Die Stars koennten dort auch auftreten, deshalb kosten sie auch fast soviel, Eintritt: ca.70Euro. Nur der immer schwaerchere Dollar und der daran gekoppelte Pesos, macht die Show fuer den Euro-Tangoliebhaber zum Schnaeppchen. Fuer einen einfachen argentinischen Gaucho bleibt die Show ein unbezahlbarer Luxus, so bleibt dann die Euro-Yen-Fraktion hier auch leider unter sich.

Wem das alles noch nicht intensiv genug ist, der sollte selbst aufs Paket steigen und sich von einem Profi in die Kunst des Tango einweisen lassen. Tango in Buenos Aires erfreut sich zur Zeit auch bei der Jugend grosser Popularitaet, und so gibt es ein grosses Angebot an Tangokursen auch fuer das totale Tanz-Greenhorn. Das "La Viruta" in Palermo soll einer der besonders trendigen Orte sein.
Ein persoenlicher Test steht hier aber noch aus, doch der kommt bestimmt schon bald und ein Besuch bei den Boca Juniors steht auch noch auf der Wunschliste. Obwohl ich Diego Armando Maradona ja schon kennengelernt habe ;-) Du willst den naechsten Bericht auf keinen Fall verpassen? Dann bookmarke doch diesen Blog oder noch viel besser, abonniere hier meinen RSS-Feed!(Warum ist das besser?)

Dienstag, August 14, 2007

Chile Reisetipps: 10 Top Tipps vom Weltumrunder - Gnomads Blog Carnival

Was ist schon ein (Blog-)Carnival ohne einem (Reise-)Beitrag aus Suedamerika! Deshalb gibt es hier meine Top Tipps fuer alle angehenden Weltreisenden, (Web-)Nomaden und Freunde der Gnomads.

Wer blogt hier:
DerBoB - in 12Monaten um die Welt ueber 4 Kontinente in 16 verschiedenen Laender

Was gibts Neues ausser Zuckerhut Samba y Vino Tinto?

Es herrschen eisige Temperaturen hier im Sueden, und verschneite Pisten laden zum Wintersport ein - Etwa skifahren in Rio, am Zuckerhut? Nein, weiter sued-westlich in Chile, vom Flughafen in Santiago de Chile bis in das auf ueber 3000m liegende Valle Nevado sind es nur gute 3h mit dem Auto - Glaubt ihr nicht: Hier geht´s zur Webcam; und das viele Portugiesisch der Brasil-High-Society dort, ist dann auch ein wenig Brasil.

Wem das zu kalt ist und zuviel High-Society der faehrt vom Flughafen Santiago de Chile einfach 3h westlich an die Kueste und geniesst den besten Ausblick auf den Hafen von Valparaiso von der Terrasse des neu renovierten Café Turri. Die Stadt ist UNESCO-Welterbe und beruehmt fuer ihre (heruntergekommenen) Aufzuege.

Wem das zu altmodisch und langweilig ist, der entspannt sich bei angenehm sommerlichen Temperaturen in Chiles Weinbergen, nahe der Atacama Wueste, wahlweise von Vino oder dem (vorsicht, deutlich) staerkerem Pisco berauscht, vergeht die Urlaubszeit dann wie im Flug - Einen wahrhaft genialer Ort dafuer findet Ihr im Tesoro Elqui.

Bienvinidos in Chile und Viel Spass beim planen!
Euer Weltumrunder DerBoB

Fuer echt ambitionierte Norhalbkugel-Latinos empfehle ich die folgende Lektuere:



South American Handbook 2007: 83rd Edition! 83igste.. Unglaublich, dass muss doch langsam Perfekt sein? Wer Englisch spricht kommt an einem der beiden Reisebuchgiganten nicht vorbei: Der Herausforderer: Footprint; Die Referenz: Lonely Planet! Ich habe mir beide geleistet, den kontinentalen Ueberblick bekomme ich mit Footprint und mit dem L.P. ein Who-is-Who im Backpacker-Tourismus in Chile
Der Lonely Planet fuer Chile:
Der Referenzwert unter den Reisebuechern! Fuer seine Einfachheit und Unabhaengikeit bekannt, gibt der L.P. einen Ueberblick. Fuer Suedamerika Reisende genau richtig, fuer Chilespezialisten aber nur eine Ergaenzung. Achtung: Wer den Reisefuehrer erst in Chile kauft, zahlt das doppelte, deshalb vorher reinschauen, vorfreuen und gesparte Pesos in Empanadas Chilena investieren.

Donnerstag, Januar 11, 2007

Nachtflug nach Santiago

Servus Esteban!

Backpack ist gepackt! Hat einige schlaflose Stunden gekostet, bis ich alles entgegen jegliche Naturgesetze verstaut hatte. Die Herausvorderdung bestand u.a. auch darin, daß mein Rucksack 15 l kleiner - verglichen mit deinem - ist.
Hier eine unvollständige Liste meiner (bzw. auch deiner zukünftigen) Strandgüter:

- 1 Monsterschlafsack + 1 Hüttenschlafsack
- 2-Mann-Zelt
- 2 Paar Teleskop-Stöcke
- 2 Paar Winterhandschuhe
- 2 Hochgebirgshosen
- 1 Hochgebirgsjacke
- 2 Paar Funktionsunterwäsche
- 1 Riesensparrennagel (außen angebracht)
- 1 Paar Bergschuhe
- 1l-Thermoskanne, Wasserbehälter (für 2,5l)
- 4 Jahreszeiten-Thermarestmatte
- Fleece
- Hygiene-Zeugs, Handtuch, kurze Hose
- unnütze Sachen: 0
- Notfallmedis (falls ich ein Höhenlungenödem bekomme)
- Buch (für schlaflose Nächte falls du ein Höhenlungenödem bekommst)
- Mütze
- T-Shirts: 0

En 24 Oras bebimos unas cervezas!
Hasta pronto.Schindi

PS: Habe dann doch noch eine Badehose eingepackt, nicht dass jemand auf die Idee kommt, auf der anderen Halbkugel waere gerade NICHT Sommer.




Nachtflug nach Santiago
Zuerst mal an den Sperrgepaeckschalter. War ja absehbar. Doch dann war auch dieses Hindernis ueberwunden. Noch 2 Std. zuvor, nach der letzten Skype-Session mit Esteban alias BoB, haette ich am liebsten den gesamten Rucksack zu Hause gelassen.
Auch das eine T-Shirt, das ich dann doch noch in ein Vakkum – aufgetreten wohl durch eine durch meine Gepaeckmasse hervorgerufenen Unregelmaessigkeit des Raumes innerhalb der unendlichen Weiten meines Rucksacks – gezwaengt hatte, haette ich ebenso gut in der Hosentasche unterbringen koennen.

Doch Chile besteht eben nicht nur aus 40° im Schatten. Auf die Nordhalbkugel projeziert, wuerde die Laengsausdehnung etwa dem Gebiet zwischen Sylt und der suedlichen Sahara entsprechen. Der suedamerikanische Kontinent ist die einzige Landmasse, der sich fast bis in das suedliche Eismeer erstreckt; Feuerland liegt 3500 km weiter suedlich als Suedafrika und 1500 km weiter suedlich als Neuseeland.
Nirgendwo sonst ist man der Antarktis, dem Gefrierschrank der Erde, so nahe.

Also, auf zu neuen Abenteuern. Allein schon der Gedanke, das Equipement auf dem Balkon der Wohnung in der Calle los Alpes en el barrio las Condes auszuprobieren – unserem ersten Basislager, kommt mir abenteuerlich vor.

Es geht los. Willkommen an Board. Nachtflug nach Santiago. “Senioras z Seniores, buenas noches”. Bitte schliessen sie die Augen und lassen Sie sich auf diese Reise mitnehmen, zu neuen Abenteuern, zu neuen Episoden.

“Das Leben ist nicht das, was wir leben; es ist das, was wir uns vorstellen zu leben.”

Der besondere Aspekt einer Reise sellt die Intensitaet des Lebens, des Erlebens dar. Gereist sind wir alle schon und kennen das. Doch es geht dabei nicht nur um Reisen in ferne Laender, sondern auch um Reisen in die entlegensten Winkel unserer selbst. Der spezielle Aspekt dieses Abenteurs ist, dass wir das zusammen erleben warden.
Jetzt kennen wir uns schon solange, haben viele Abenteuer zusammen bestanden, sind an uns gewachsen. Um nur einen Punkt herauszugreifen: Die Gruendung der WA-self-promoting-AG (der Boersengang soll kurz bevorstehen – ein Selbstlaeufer). An der Apres-Bar kam – durch den tiefen Schnee – Dostojewski den Hut hebend vorbei: “Sehnsuechtig gruesst der, der ich bin, den, der ich sein koennte”.
Immerhin haben wie dadurch reichlich an Erfahrung gewonnen, sind reifer geworden. Boese Zungen leugnen das, sprechen von Abgruenden oder gar Alkohol, aber diejenigen stehen ausserhalb.

Mag ja erschreckend sein, uns auf einer Promo-Tour anzutreffen. Aber als Aussenstehender sieht man nur den Moment, das Jetzt. Er erkennt nicht die Innere Weite, kennt nicht die Sicht des eigenen Inneren, die sich nicht auf die Gegenwart beschraenkt, sondern sich weit in die Vergangenheit hinein ausbreitet. Und nicht nur in der Zeit sind wir ausgebreitet. Auch im Raum erstrecken wir uns weit ueber das hinaus, was sichtbar ist. Es ist ein unsinniger Fehler, wenn man sich auf das Hier und Jetzt konzentriert in der Ueberzeugung, damit das Wesentliche zu erfassen. Worauf es ankaeme, waere, sich sicher und gelassen in der zeitlich und raeumlich ausgebreiteten inneren Landschaft zu bewegen.

Die Abenteuer ermoeglichen es einem, auf eine sehr intensive Weise, sich nicht nur aeusserlich ausbreiten zu koennen, sondern auch innerlich, sich innerlich zu verfielfaeltigen, die Moeglichkeit zu gewinnen, weitlaeufige Ausfluege in sich selbst zu unternehmen und die entlegeneren Winkel zu entdecken.

Es geht also auch um die Abenteuer unserer Seelen auf dieser Erde – um Selbsterkenntnis.

Als ich im tiefen Kongo reiste, dem Herzen der Finsternis, Afrikas, traf ich Kurtz auf einem Baumstamm sitzend – er, der wohl bis zum Herzen seines dunkelsten Inneren vorgestossen ist. Ihr haettet ihn hoeren sollen, wenn er “Mein Elfenbein” sagte. O ja, ich hoerte ihn. Es liess mich den Atem anhalten, in Erwartung, die Wildnis koenne in ein ungeheures, schallendes Gelaechter ausbrechen, das noch die Fixsterne erschuettert haette. Alles gehoerte ihm – doch darauf kam es nicht an. Wichtig war, zu wissen, wem er angehoerte, wie viele Maechte der Finsternis ihn als Eigentum beanspruchten. Das war die Ueberlegung, bei der einem das Gruseln kam. Doch die Wildnis hatte ihn frueher durchschaut und fuerchterliche Rache an ihm genommen; sie hat ihm Dinge ueber ihn selber zugefluestert, die ihm unbekannt waren, Dinge, von denen er gar keinen Begriff hatte. Seine Selbsterkenntnis entspach einer “Ernte unausloeschlicher Reue” – doch solche Aspekte wollen wir hier gewissentlich vernachlaessigen.

Das Flugzeug landet sanft, nichts erschuettert unsere Vorstellungskraft.

Senioras y Seniores – hemos llegado en Santiago. Son las 9 y media de la manana y la temperatura es de 16 grados. Gracias por viajar con WA-Airlines. El nombre de WA vos enviarmos un buen dia.

WA – Oxymeron und Synonym fuer Ampliadao interior.
Imma vorn – imma King
Imma tiefer & weiter

Freitag, November 17, 2006

The Kiwi Escape

Anmerkung: Der folgende Reisebericht sollte eigentlich vor dem BoBcast-Teil1 erscheinen, aber vor lauter Podacasting-Euphorie... Hoert nach dem lesen einfach rein, wenn ihr es noch nicht getan habt.

Gerade noch arbeitsloser Tageloehner in Sydney, jetzt in Christchurch angekommen, wieder ein Reisender. Ein gutes Gefuehl, eigene mit Schweiss und Blut erarbeitete Dollars in der Tasche und die neuste Ausgabe des Reisefuehrer "Lonely Planet - New Zealand" in meinen Haenden. Nur einen Plan, wie genau ich in 5 Wochen die dort angepriesenen Highlights bereisen kann, habe ich noch nicht wirklich. Das sollte sich aber schnell aendern. Mit etwas Glueck und viel Recherche stand ein vielversprechender Plan nach 2 Tagen im Cokers Backpacker fest. Von Christchurch aus soll es mit dem eigenen Campervan erstmal Richtung Sueden gehen und dann immer weiter auf die Nordinsel Richtung Auckland. Ich spekuliere dort auf einen gewinnbringenden Wiederverkauf des Vans. Ich bin sehr optimstisch, die Hauptsaison beginnt dort dann gerade und die Nachfrage nach Vans sollte anziehen.

"The Silver Bullet"-
"Toyota Lite Ace 1994, Turbo Diesel, Manual, Current Warranty of Fitness and Reg., includes: Stove, cooking equip, chair, storage bins, chilly bins, double bed, NZ$2500,-" Alles laeuft perfekt. Nicht ganz, die Kupplung koennte geschmeidiger sein, doch der Deal ist zu verlockend, NZ$2000,- in cash, 10min auf dem Postamt zum Umschreiben und der Wagen gehoert mir! Zwei Mitreisende sind auch schon gefunden. Janne und Laura sitzen schon auf ihren gepackten Rucksaecken und warten auf meinen Startschuss. Es gibt so viel zu sehen und keine Zeit zu verlieren, noch am selben Nachmittag rollen wir auf dem Highway. Unser Ziel Mt.Cook, der hoechste Berg Neuseelands. Die beiden Finnen sind in 10 Monaten, mit der Transsibirischer Eisenbahn und mit Bussen durch Suedostasien und Australien nach Neuseeland gekommen. Das McKenzie District empfaengt uns mit einem Schneesturm. Fuer uns alle ist es der erste Schnee der Reise. Deshalb wird die weisse Pracht, nach alter White Afro-Tradition, mit einem Freudentanz auf dem Busdach gefeiert.
Beim Anblick der Bergipfel und der weissen Winterwelt erscheint mir mein Besuch nur wie ein Appetitanreger, ein kleiner Besuch fuer ein Foto. Mehr als Traeumen von einer Gipfelbesteigung ist diesmal nicht drinn.
Entlang der Geltscherseen geht es aus den "Southern Alps" zurueck an die Ostkueste, nach Oamaru. Einen Ort, der bekannt fuer seine Gelbaugenpinguin Kolonie ist. Wer die fleissigen Tierchen zur spaeten Abendstunden vom fischen im Scheinwerferlicht vorbeifahrender Autos nachhause kommen sieht, ist einfach nur entzueckt. Laura und Janne bleiben noch etwas laenger in Oamaru und schliessen sich einer anderen finnischen Reisenden an. Begeistert von meinen neuen Freunden den Pinguinen, mache ich mich auf nach "Otago Peninsula", eine Halbinsel beruehmt fuer die dort lebenden Albatrosse, Pinguine und Seeloewen.
Zur spaeten Abendstunde erreiche ich "Sandfly Beach", gerade rechtzeitig zum Pinguin-Feierabend. Die Kolonie hier darf nur aus grosser Entfernung beobachtet werden, dafuer sollte man schon ein Fernglas mitbringen. So muss ich den Sonnenuntergang hier alleine erleben, dass heisst fast alleine, ein Seeloewe leistet mir Gesellschaft. Der Seeloewe zeigt allerdings wenig Interesse am Abendrot und ist auch sonst kein allzu aktiv dankbarer Zuhoerer.
Von Dunedin geht es auf die "Southern Scenic Route" Wer das Glueck hat selbst am Steuer zu sitzen, geniesst die ultimative Kuestenstrasse. Mehr Naturerlebnis aus dem Fahrersitz geht nur mit Allrad. Entlang der Strecke gibt es noch unzaehlige freie Campingmoeglichkeiten, mit einzigartigen Meeresblick oder Abstechern in die Catlins. Ich stoppe erst am suedlichsten Punkt der Suedinsel. In Invercargill, der letzten grossen Stadt vor den Fiordlands, werden nocheinmal die Vorraete aufgestockt, bevor es weitergeht zu neuen Abenteuern.

Mittlerweile habe ich einige mehr Fotos und alte Bilder in Flickr hochgeladen:
Foto Slideshow

Montag, Oktober 30, 2006

The way to Australia, Mates Place

Wer kennt diese Flagge?

Cebu City, Manila, Clark, Singapore, Darwin und schliesslich Sydney, 4 Fluege, ein paar Tage und einige Stunden extra mit Bus und Bahn und ich bin wieder in Australien; Aborigine (-Flagge oben) und Kaenguru, statt Inselstaat und Jolly Bee. (Suedliches-)Afrika, (Suedost-)Asien und bald auch Australien sind keine weissen Flecken mehr auf meiner Weltumrundungskarte, die Zeit vergeht rasent und ich stehe schon kurz vor Halbzeit meiner Reise. Mein Plan fuer die naechsten Wochen in der westlichen Welt heisst: Job finden und Reisekasse auffuellen. Sydney bietet dafuer erstklassige Moeglichkeiten, alles was man braucht ist Zeit und ein wenig Glueck. Doch ob meine Jobsuche erfolgreich war und wieviel dabei herrausgekommen ist, dazu spaeter. Um es kurz und knapp zu beschreiben, der Uebergang von Asien zurueck in die westliche Welt wird mir am schnellsten an den hier unglaublich teuren Preisen bewusst. Da ich schon bei meiner ersten Anreise von Afrika aus nach Australien unter Kulturschock stand, faellt mir der Uebergang zur westlichen Welt sonst deutlich einfacher, Zeitzonen oder Kulturunterschiede sind fuer den Reiseprofi kein Problem mehr.
Zum zweiten Mal schon heisst es also "Fasten your seatbelt, Sydney Airport landing". Nichts kommt mir auch nur irgendwie bekannt vor. Im Gegensatz zu Singapore, dort bin ich beim zweiten Aufenthalt routiniert wie ein Stammgast durch die Terminals getrottet. Das erste Mal Sydney war auch nur ein Zwischenstopp, auf dem Weg nach Darwin, und so muss ich mich erstmal durch den Tarifdschungel der Transfermoeglichkeiten in die City arbeiten. Ich entscheide mich fuer ein 7-Tages Bus/Bahn- und Faehren-Kartenabo (A$50/30 Euro incl. Airport; aktueller Eurokurs). Die Karte macht sich vorallem wegen der Faehre nach Manly bezahlt. Wahrend der Schifffahrt zum schoensten Strand der Stadt in Manly, sieht man den Hafen Sydneys aus weltbekannten Poskartenperspektiven (siehe Foto Opera House). Doch zunaechst gilt es eine guenstige Unterkunft fuer die nachsten Wochen ausfindig zu machen. Mit Sack und Pack irre ich durch die Stadt (Foto: Queen Victoria Building), ausgestattet nur mit ein paar handnotierten Informationen die ich von anderen Backpackern aufgeschnappt habe und die mir sagen, dass es in Glebe sehr guenstig waehre. Das Studentenviertel der Stadt ist unschwer zu Erkennen an der Uni und den vielen Strassenlaternen und Hauswaenden vollgeklebt mit Mitbewohnergesuchen und Appartementanzeigen. Um hierbei auch erforlgreich zu sein, muss man schon "Single Girl" oder "Asian" sein. Nach 3h erfolgloser Suche geht es weiter nach Kings Kross, dem Kiez von Sydney. Aus der U-Bahn Station kommend laufe ich direkt in eine Strassensperre. Polizeibeamte sind offensichtlich gerade dabei einen Tatort abzusichern und Fotos von Blutspuren auf dem Gehweg aufzunehmen. Kings Kross, (Blut-)Rote-Meile Sydneys, Partyviertel und Backpackerhochburg, genau der richtige Ort um guenstig abzusteigen. Etwas weiter den Darlinhurst Road hinauf, naehe Macleay Street sehe ich dann auch schon ein grosses Werbeplakat: Mates Place, Dorms 100A per week! Kurz darauf beziehe ich meine neues Zuhause, im 3. Stock, mit Aussicht auf die Skyline von Sydney (Foto unten: Zimmeraussicht).

Ist meine Aussicht nicht super?

Dienstag, Oktober 10, 2006

The Bohol Trip

Nach einer Woche Manila und einer ersten Woche Simala, bei Familie Kintanar, war es an der Zeit den Rucksack zu packen um neues zu erkunden. Zusammen mit Tobi, Marry und Chris ging es mit dem Schiff von Argau auf die etwa 2 Bootsstunden entfernte Insel Bohol. Dort ging es dann von Loon mit dem Bus weiter nach Tagbilaran, der groesste Stadt der Insel, und schliesslich mit dem Tricycle weiter zum schoensten Strand der Insel, Alona Beach auf Panalao Island. "Man spricht deutsch hier" und man speisst "Deutsche Kueche"! Eine kleine deutsche Kolonie von Rentnern und Austeigern hat die Insel fest im Griff. Leider laesst der Monsunregen trotz Kokusnusspalmen und weissem Sandstrand kein richtiges Inselsommerfeeling aufkommen.


Foto: Believe it or not "Man spricht deutsch" on the beach of Alona/Bohol Island!

Doch kein Grund Truebsal zu verbreiten, wir mieten fuer den naechsten Tag ein Auto mit Fahrer (2000 Pesos/31 Euro), der uns von einem Highlight der Insel zum naechsten bringen soll. Absoluter Topspot der Insel, sind die Chocolate Hills. Eine einzigartige Huegellandschaft im Zentrum der Insel. Dort gibt es zwar keine Chocolate aber im Sommer sieht das ausgetrocknete Gras genau so aus und die Huegel haben deshalb diesen zugegebenermassen sehr werbewirksamen Namen bekommen. Waehrend der Regenzeit sind die Huegel dann mit saftigem Gruen bedeckt (siehe Foto), was die Huegellandschaft aber nich weniger spektakuaer erscheinen laesst, oder?


Foto:I just can get enough Chocolate (Hills).

Zum Lunch lassen wir uns dann, von unserem Fahrer ueberzeugt, auf ein Erlebnis der Art "Mega-Pauschal-Touri-Trip" ein. Die Szenerie war so skuril, dass ich einfach ein Video drehen musste. Mit einem "Touri-Fress-Floss" ging es den Loboc River entlang. Wie Ausserirsische vom Planet "Luxus und schlechter Musikgeschmack" werden wir fuer 250 Pesos/ 4 Euro/pro Person, komfortabel und bei "All u can eat"-Buffett durch den Dschungel geschippert.


Foto:Welcome to the Jungle of Bohol, Leboc River

The Bohol-Trip Movie:

Movie: Philippines tricycles, boat and bus trip from Cebu Island to Bohol,
Loboc River tourist trip (watch the crazy Korean tourists),
Tarsiar Park with another crazy bunch of tourists around.
Sorry, no time and no software to work on the movie style ;-)

Im Anschluss wird die ganze Tourihorde Richtung Tarsier Kaefig weiter getrieben. Die Kleinen sind so niedlich, doch eigentlich nur nachtaktiv. Das haelt den modernen Souvenierjaeger, bewaffnet meist mit Handycam, jedoch nicht davon ab mit Blitzlichtgewitter auf die verstoerten Kleinen ein Dauerfeuer zu eroeffnen.



Everyone loves the Tarsier on Bohol Island, but nobody cares about theire sleeping time during the day!



The design of an famous movie alien is inspired by the Tarsier. Guess which one?



I am 4 month old and I am searching for my Mum!

Die kleinen Aeffchen sind so niedlich, dass wir noch Stunden mit ihnen verbringen koennten. Unser Taxifahrer sieht das etwas anders und so beenden wir unsere Tour ziemlich aprupt, aber trotzdem happy soviel gesehen zu haben, im Hafen von Tagbilaran. Mit der Supercat Faehre fuer 250 Pesos/ 4 Euro, geht es von dort aus zurueck nach Cebu Island, wo wir auch schon wieder von unserer grosszuegigen Gastfamilie empfangen werden.

Abenteuerland Philippinen

Man nehme 7107 Inseln (schwankt bei Ebbe und Flut) zwischen Pazifik und Suedchinesischer See zusammen, in mitten subtropischer Artenvielfalt und kulturellem Reichtum, gepraegt durch Vulkanausbrueche, 400 Jahre spanische, 40 Jahre US und 4 Jahre japanische Kolonialgeschichte und man erhalt etwas einzigartiges, die Philippinen. Das beste dabei ist fuer den echten Backpacker, es gibt immer noch vom Massentourismus unerschlossenes. Dank Tobi und Marry, die hier ein Praktikum absolviert haben, komme ich in den Genuss kompakter Erfahrungen aus 5-Monaten Philippinen. Es reist sich deutchlich komfortabler, wenn man die Gastfreundschaft von Freunden geniessen darf, besonders in touristisch weniger erschlossenen Gebieten der Philippinen.
Schweissgebadet aus dem tropischen KL/Malaysia eingeflogen, werde ich in Manila von einer erfrischenden Regenzeit empfangen. Allerdings hoerte es dann garnicht mehr auf mit dem Regen und dank Taifun "Xangsane" sass ich die ersten Tage in Tobis und Marrys Appartement regelrecht fest. Trotzdem blieb noch Zeit, mit dem naechsten "Wetterhoch", die Stadt zu erkunden. Manila ist eine Stadt der Kontraste, eine Megacity mit Mega-Magnetwirkung auf die Landbevoelkerung. So zieht es immer mehr Menschen in die 12 Mio Stadt, auf der Suche nach Wohlstand und auf der Flucht vor Eintoene oder Ueberlebenskampf in der Provinz. Der Aufbau einer angemessenen Infrastruktur kann da manachmal nicht ganz mithalten. Sichtbar wird das z.B. an den atemberaubenden Stromkabelkonstruktionen, die ueber alle Strassen gespannt sind.

Im Gegensatz dazu, wachsen die Konsumtempel erstaunlich effizient mit der Nachfrage einer wachsenden Bevoelkerung. Besonders erfolgreich scheinen die SM Malls zu sein. Philippinos lieben es in Malls einzukaufen, oder besser noch sich einfach dort aufzuhalten. Das in Deutschland geltende Vorurteil, Malls saugen das Leben aus den Strassen ab, kann hier nicht bestehen: Bei ca 12 Mio. Einwohnern in Metro Manila, ca. 50% sogar unter 25 Jahren, pulsiert immer und uerberall das Leben. Ein Bild wie ich es von Deutschland kaum gewoehnt bin, Menschen und vorrallem soviele Kinder, ueberall. Die Kleinen haben dabei oft noch die aller kleinsten im Arm oder Philippino-typisch: Hand auf die Schulter des FreundesIn. Die Malls waren auch zusammen mit den Luxushotels die ersten Gebaeude, die nach dem Taifun wieder ueber Strom verfuegten. So verschanzten wir uns im Untergeschoss einer Mall, direkt im "Food court", recht komfortabel bei allerlein Asia-Fast-Food. Im Food Court finden sich neben Philippinischen Eigenmarken, alle bekannten meist amerikanischen Fast-Food-Ketten. Ein Vermaechtniss der US-Besatzungszeit. Respoktvoll, fast schon erfuertich werde ich ueberall mit "Yes, Sir" oder auch manchmal neugirig mit "Hey, Joe" angesprochen. Kinder verwechsel mich auch gerne mit einem gewissen Pedro Penduko. Ein Superheldenimage, welches das ohnehin gesteigerte Interesse fuer fremde Weisse noch steigert. Saunende Blicke von allen Seiten, ein Hauch von Starkult ueberkommt mich. Fast-Food und ein ausgepraegter Hang zum US-Akzent, ist nicht das Einzige, was die US-Aera hinterlassen hat. Im Internetcafe laeuft jetzt schon zum 2x "White Christmas", auch wenn es bis X-mas noch gute 3 Monate dauert, passt irgendwie zum "US-Spanisch-Mexikanisch-Philippino-Kitsch", den alle so sehr lieben. Und genau so sieht auch das "Heiligs Blechle", der Philippinos aus, der Jeepney. Mit Sitzbaenken und allerlei "Klimbim" aufgepimpt, bluehen die alten US-Army-Jeeps erst richt auf.

Da koennen die afrikanischen Minibusse oder Chapas nicht mehr mithalten, selbst "Mr Pimp my ride: Xzibit" wird da blass vor Neid.
So vergehet meine Zeit in Manila und Tobis letzter Arbeitstag rueckt naeher. Ein alles toppendes Abschieds-Lunch im 5-Sterne Hotel "Hyatt", an dem auch Marry und ich teilnehmen darf, kroent Tobis Praktikantenzeit und erlaubt mir einen Einblick in die asiatische Luxus Welt. Das Buffett ist ausgezeichnet, doch am Regen im Poolbereich kann das Personal auch nichts aendern. Die Auswirkungen des schlimmste Taifun seit 11 Jahren, werden uns Abends erst wieder richtig bewusst. Im Vergnuegungsviertel "Malate", wo sonst aus jedem Fenster Musik erklingt, brennt kaum ein Licht und die Strassen sind fuer einen Freitagabend wie ausgestorben. Wir versuchen unser Glueck im "Greenbelt" Viertel. Hier tanzen und trinken die Reichen und Schoenen aus "Salcedo Village", dem "Goldenen Kaefig" Manilas. Doch mich ereilt, das selbe Schicksal wie schon in Kualar Lumpur, wo wir auch tanzen wollen, selbst bei voller Zahlungsbereitschaft, keine Kompromisse beim Tuersteher: Traveller mit Shirt und Flip-Flops muessen draussen bleiben, Dress-code!
Den naechsten morgen am nationalen Flughafen von Manila, treffen wir dann auf eine Tourigattung, wie sie gerade in Suedostasien haeufig anzutreffen ist. Ein Kapitel das ich einfach ansprechen muss, da es gerade hier so unuerbersehbar ist und die Philippinos eine so interessante Umgangsweise damit entwickelt haben. Auf den Philippinen spricht man eigentlich ganz liebevoll von "Sugar Daddys". Manchmal sind sie die Rettung fuer ganze Familien. Mir erscheint das wie eine Art Aufopferung (meist) der Maedchen fuer die Familie, vielleicht stehen auch deshalb soviele offen zu ihrer meist "transpazifischen"-Partnerschaft. Staunend habe ich zur Kenntnis genommen, wie Familien ihren "Sugar Daddy" stolz durch die Mall gefuehrt haben, wie ein Zeichen von Aufschwung. Dabei waren die Greise oft so alt, das die Ehefrau von links, die Mutter von rechts und der Rest der Familie von hinten stuetzen musste, um den jederzeit kollabierenden Ehemann auf Kurs zu halten. Die neuen Hoffnungstraeger koennen dann oftmals ihrer Rolle nicht gerecht werden oder vergessen wo sie herkommen. Die Phillipinos scheine sich damit abgefunden zu haben. Glueck ist eben auch Einstellungssache und das Wohl der Familie geht den Philippinos ueber alles.
Bei nur 880 besiedelten Inseln von 7107 bleibt noch viel Potenzial fuer mehr Abenteuer auf den Philippinen, "Let's Go!"

Montag, Oktober 02, 2006

Xangsane Taifun can't stop the BoB

Manila ohne Strom und fliessendes Wasser versinkt im Kaos, inklusive Tobis Arbeitsplatz, der "Konrad Adenauer Stiftung". Hier das letzte Foto vor der Flut; kurz danach bricht die Panzerglasscheibe des Office unter der Wucht des Taifun "Xangsanse" zusammen.




Zum Glueck haben wir schon Flugtickets nach Cebu City :-)
Foto: DerBoB, Tobi, Marry und unsere neuen philippinischen Freunde im Strand Cotage.




Und damit ihr auch wirklich seht das alles beim Besten ist, gibt es noch "BoBs Bali Bonus"; Impressionen vom Beach-Carnival in Kuta, Bali/Indonesia.


Blogger.Beta bekommt das mit Google-Video nicht gebacken,
(wahrscheinlich kauft Goggle deshalb YouTube) alternativ deshalb hier der Direktlink

Sonntag, September 24, 2006

Kuala Lumpur oder deutsch "schlammige Flussmuendung"

Kuala Lumpur heisst auf deutsch wirklich so, oder einfach KL, wie die Stadt von den meisten Bewohner genannt wird. Fuer eine Woche war KL mein Zwischenstation auf dem Weg nach Manila. Zwischenstation ist genau der richtige Ausdruck fuer meine Reiseaktivitaeten in Malaysia. Mehr als ein Uebergang von Indonesischen Straenden zu den Straenden der Philippinen war die Woche wirklich nicht. Deshalb hier erstmal die Highlights in Fotoform. Denn ich bin jetzt schon in Manila, bei meinem Cousin Tobi und wir planen zusammen mit Marry die naechsten Wochen an weissen Straenden, abseits von Stadtlaerm und Smog.

DerBoB und die Petronas Zwillinge 452m oder 88 Etagen hoch.


Le Meridien oder das Hilton, was darf es denn denn diesmal sein?...
...Oder dann doch lieber ins "Backpackers Inn" fuer 10 Riget die Nacht (2 Euro)? Die Aussicht von der Backpackers Inn Terasse zum Fruehstueck ist auch nich schlecht. Der Himmel war uebrigends fast immer bedeckt, ein richtiger Anti-Foto Himmel, fuer meine ohnehin schon maessigen Fotos. Trotzdem war es kostant sehr schwuel und nur mit Klimanlage komfortabel zum schlafen.

Malaysia ist ein Land des Islams: Moscheen aus 1001 Nacht stehen zwischen Wolkenkratzern, und Bier kostet einfach viel zu viel.

Mittwoch, September 13, 2006

Welcome to my paradise Bali

Hati Hati my friend

Der erste Eintrag nach 3 Wochen, und selbst der kostet mich einiges an Motivation, paradiesische Zustaende foerden eben nicht nur Gemuetlich- und Geselligkeit sondern auch den Müßiggang. Wozu auch noch abmuehen, alles ist perfekt, paradiesisch eben. Und weil mir der Einstieg in die dringend noetige Reflexion so schwer faellt, und es hoechste Zeit fuer ein Lebenszeichen aus Bali wird, gibt es jetzt erstmal Fakten pur, die Eckdaten des Paradies Bali:

Anreise: Flug von Singapore nach Denpasar/Bali ab 50 Euro
Klima: immer schoen bis heiss
Nachtleben: „Babylonisch“ – No sleep in Kuta
Preislevel: Motto: „Geiz ist Wahnsinn“ bspw.
Unterkunft: ca. 5 Euro (Doppelbett, Bad, Fruehstueck, Pool, etc.)
Lunch/Dinner: ca. 0,20 (Indonesisch: scharf, lecker, frisch; vollwertig, „extrem leicht verdaulich...“)
Getraenke: Frisch zubereiteter Fruechtesaft: 0,30 Euro
Bintang: (lokaler Biergigant) ab 1 Euro der Liter
Arak: (traditionell verwendetes Rauschmittel, schmeckt, riecht und sieht aus wie Benzin, heisst aber Arak und wirkt wie Schnaps) ab 1 Euro der Liter...
Lebensmittel: Angebot ist riesig, essen gehen ist aber zu guenstiger um selbst zu kochen. Fruechte und alles was man sonst so braucht wird ueberall mundgerecht, zu Centbetraegen, frisch zubereitet serviert. Wer moechte geniesst danach eine Ganzkoerpermassage, die gibt es ab 3 Euro die Stunde!
Bewohner: Wie Jing&Jang, hat in Asien alles 2 Seiten: Traditionsbewusst bis skeptisch; stolz bis ueberheblich; sehr freundlich bis von Touri-$ versaut. Frauen habe ich harte koerperliche Arbeit im Strassenbau verrichten sehen, waehrend Maenner schonmal tagelang auf einer Stelle sitzen koennen, ohne nennenswerte Bewegung.
Vergnuegen: Surfen, Moped-heizen, baden, sonnen, feiern, schlemmen, traeumen und Geld ausgeben, dass geht immer und wird auch penetrant gefordert, so ist es wie mit allen Vergnuegungen, geniesst man sie zu lange und zu heftig, vergeht die Lust dabei. Und deshalb braucht man:
Glueck: Freunde mit denen man sich das Paradies teilen kann und Freiheit um ewig zu bleiben.

Terima kasih und bis demnaecht zum ausfuehrlichen Reisebericht..
Sampai bertemu lagi

Mr&Mrs Talking2Much, Kuta Beach, Bali/Indonesia

Tanni, Leha, Alli, Pia, Dreamland Beach/Bali

Donnerstag, August 24, 2006

Singapore Gateway to SouthEastAsia

Am kleinen Darwin Int. Airport herrschte um 3 Uhr Nachts schon ueberraschend rege Betriebssamkeit und so komme ich gleich mit anderen Singapore Reisenden in Kontakt. Was sich spaeter noch als grosses Glueck erweisen sollte, denn ich werde von zwei Einheimischen die vom Australientripp auf Heimreise sind, zum Fischkopfdinner und Tigerbeer im Singapore-Rotlichtviertel eingeladen.

Foto: Rotlichtviertel, (wegen der roten Strassenlaternen)

Doch zunaechst werde ich, wie schon vom Australischem Zoll, genaustens unter die Lupe genommen. Singapore ist eine Megametropole, dementsprechend scheint hier, immer und ueberall, Sicherheitsstufe 1 zu herrschen. Mit 4 Mio. Einwohnern gibt es zwar noch groessere Metropolen, aber im Punkt "HighTech" ist Singapore ganz vorne.

(Gruppenfoto: Sir Thomas Stamford Bingley Raffles, geboren 1781 in Jamaika und Sir Bob Around the World, im Jamaika Jersey)
Selbstverstaedlich ist der "Changi" Flughafen mit der U-Bahn an die City angebunden; und das grosse Staunen beginnt bereits hier. Der Schienentunnel der U-Bahn bleibt hinter einer Glaswand verborgen, bis die U-Bahn einfaehrt und sich dann, genau passend zum Zug, die Schiebetueren oeffnen. "Mind the gap, please" erklingt es dann, Sicherheit geht vor. Singapore liegt zwar mitten in Asien, offizielle Landessprache ist aber unter anderem Englisch, was den Asieneinstieg deutlich vereinfacht. Auch spaeter noch sollte sich herrausstellen, dass Singapore nicht nur deshalb ideales "Gateway to Asia" ist. Singapore ist fuer Asien ungefaehr dass, was die Schweiz fuer Europa ist, nur extemer, weil noch kompakter und dadurch gigantischer wirkend. Singapore ist nicht nur vielsprachig wie die Schweiz, es ist auch ein kultureller Asienmix. Das bekomme ich als erstes in Little India zu spueren.

Der Backpacker meiner Wahl, liegt mittem im quirligen Little India. Dennis, den ich aus Darwin kenne, hat dort fuer mich einen Kontakt mit "Ben dem Kiwi" organisiert, und der hat mir das Hostel (fuer 18 Sin$ inkl. Fruehstueck und freiem Internet) als das beste und guenstigste der Stadt empfohlen. Nach meinen ersten Stadterkundungen kann ich das nur bestaetigen. Der Stadtteil Little India hat den attraktivsten Charakter, fremdartig und dabei familiaer, hektisch trotzdem gemuetlich.
Chinatown im Gegensatz dazu, hat wahrscheinlich durch seine zentralere Lage an Charakter eingebuest, zu Gunsten von Shoppingtempel, Restaurantmeilen und sonstigen Touriattraktionen.
Die Esplanaden und das Clark Quay sind zwar auch bei jeder Touri-Standrundfahrt dabei, dafuer aber so gigantisch, dass es mich absolut beeindruckt hat.

Zummenfassend nenne ich Singapore einfach "Konsumpolis". Denn Singapore ist wie die Stadt Metropolis aus Fritz Langs Klassiker, eine Stadt auf einem anderen Planeten, in einer fernen Zukunft (zumindest wenn man zuvor fast 3 Monate in Afrika war) und der Antrieb der Bewohner dieses Planeten heisst Konsum.

Tempel aller grossen Religionen finden sich in Singapore, was auch fuer die Weltoffenheit und Toleranz des Stadtstaat spricht. Am schoensten finde ich die Hindu Tempel, wahrscheinlich weil ich solche nie zuvor gesehen habe und sie deshalb am spektakulaersten wirken.

Foto: Sri Veeramakaliamman Temple, Little India, Singapore

Doch die eigentliche Religion der meisten Bewohner ist der Konsum. Das mag sich abgedroschen anhoehren, wird mir hier und jetzt aber erst richtig vorgefuehrt. Sichtbar wird dies schon an der dafuer noetigen Versorgung. Vom Oststrand der Insel Singapore, der uebrigens alles hat was ein echter sueostasischer Strand braucht um autentisch zu sein, also Kokusnuss- palmen, weissen Sand, freies Camping usw., sieht man am Horizont hunderte Schiffe kommen und gehen. Das Droehnen von Dieselmotoren der Ozeanriesen ist der nie verstummende Klang des Wohlstands der Stadt.


Die Gier der Konsumenten scheint keine Grenzen zu kennen und so schiessen ueberall neue Konsumtempel und Appartements in deren Naehe wie Palmen aus dem Boden. Die Architecktur dabei ist atemberaubend, Geld scheint beim bauen keine Rolle zu spielen. Trotz des Baubooms ist es den Stadtplanern gelungen Alt und Neu nahezu perfekt miteinander zu verbinden.

Foto: Clarke Quay, Vergnuegungsviertel, Singapore

Foto: City Hall mit Ufo, Singapore,

Ploetzlich geschieht etwas bisher einmaliges auf dieser Reise, ein monsunartiger Regenschauer holt mich aus der Gedankenwelt der modernen Konsumreligion zurueck in die nasse Realitaet. Es regenet, das erstemal auf den Tag genau seit 3 Monaten Reise. Der Regen tut gut. Die Hitze der Stadt ist noch eine Stufe heftiger als in Darwin. Kamen mir dort die Klimanlagen noch als uebertriebener Luxus vor, kann ich mir mittlerweile ein Leben ohne, kaum mehr vorstellen. Dieser Ansicht bin aber offensichtlich nicht nur ich, alles ist klimatisiert. Einige Shoppingstrassen sind sogar komplett mit Glasdaechern versehen und darunter auf gefuehlte Minustemperaturen gekuehlt. Kommt man schweissgebadet von draussen in einen solchen Tiefkuehlkonsumtempel, gefriert der Schweiss sofort Haut und Muskulatur ein, was dann zu einer verlangsamten Denk- und Bewegungsfaehigkeit fuehrt. Wie die Fliege im Spinnennetz kauft dann der ungeuebte Konsument aus "coolness" alles was die Kreditkarte hergibt, im reinsten Kaufrausch.

Foto: Esplanade, View downtown, Singapore
Foto: The bird, Boat Quay, Singapore

Meine Bemuehungen es den Konsumjuengern gleichzutun, sind bisher klaeglich gescheitert. Die gewuenschte richtige Armbanduhr zu finden oder den guenstigsten Fotokartenspeicher, scheint angesichts der Produktvielfalt ein Ding der Unmoeglichkeit. Ausserdem erscheint mir jede weitere Anschaffung im Wahrsten Sinne des Wortes als unoetiger Ballast im Rucksack, lieber wuerde ich von meinen 17.7 kg runter kommen. Campingkocher, Wasserfilder sowie Regenjacken stehen auf der Abschussliste, zuviel Gewicht und Platz, fuer ein bischen gefuehlte Unabhaengikeit. Wir werden sehen, bis Sonntag bleibt noch Zeit zum Konsumieren oder auch nicht, dann geht es weiter nach Bali zur Ali :-)

Freitag, August 18, 2006

Ein neuer Kontinet,

oder doch eine Insel?

Keine Ahnung wie lange Fluege, Zwischentransporte und Wartezeiten genau gedauert haben, abgereist bin ich in Afrika, Joburg, Gemini Backpackers, am Montag, den 14.08.06, 15Uhr, und aufgewacht in Australien, Darwin, Chillis Backpackers, bin ich am Mittwoch, 16.10.06 gegen 10 Uhr. Wieviel Zeitverschiebung vor oder zurueck darin sind, wieviel Stunden irgendwo warten, keine Ahnung. Spielt auch keine Rolle, den bisher bin ich ohne Uhr ganz gut ausgekommen. Praktischerweise bringt dieses zeitlose Dasein mit sich, dass ich auch keinerlei Zeitumstellungsprobleme habe. So reist es sich bequem und mit Rueckenwind, wie im Schlaf um die halbe Welt. Anscheinend dauert der Flug westwerts, also von Australien nach Afrtika um einiges laenger, da meist Gegenwind herrscht. Waehrend also die Zeitumstellung kein Problem fuer mich war, macht mir das Klima und der Kulturschock mehr zu schaffen. Mit dem ersten Schritten aus den klimatisierten Flughafengebaeuden, auf australischen Boden, wird mir klar, hier herrscht tropischen Klima. Schwuele Temperaturen jenseits der 30 Grad, wie eine Wand hinter der Tuer ins Freie. Diese Feststellung mache ich jedesmal von neuem, sobald ich ein Gebaude verlasse. Wie ein Goldfisch der sich in seinem Wasserglas immer wieder von neuem wundert, wo er denn hier ist.
Meinen ersten Kurzaufenthalt in Australien moechte ich hauptsaechlich nutzen um Reisewissen zu sammeln. Nach meiner Rueckkehr vom Suedostasien-Trip, am 16.10.06, hoffe ich dann die verbleibenden 4 Wochen auf dem Weg nach Sydney optimal und vorallem finanzierbar zu verbringen. Fuer das sammeln solcher Insiderinforamtionen, muss man einfach vor Ort sein. Da kann man noch soviele Reisefuehrer und Internetforen durchstoebern, wo man legal illegal sein Zelt kostenlos aufbaut und wie das Backpacken richtig ablaeuft bekommt man erst durch eigene Erfahrungen und in Gespraechen mit andern Backpackern herraus.
Um wirklich einen Eindruck von Australien zu bekommen ist es noch viel zu frueh, habe ich doch bisher, ausser Darwin nichts gesehen. Doch das wenige reicht bereits um einen kleinen Kultuschock auszuloesen. Vielleicht reagiere ich auch sensibler, da ich mich in Afrika viel mit den Schwarz/Weiss bzw. Arm/Reich Konflikten auseinandergesetzt habe. Was ich bisher von den Schwarzen Australiens, den Aborigine gesehen habe schockiert und erinnert an Apartheitszustaende in Suedafrika. Beispielsweise leben die meisten Uraustralier in ihrern eigenen "Homelands", die Touristen nur mit Sondergenehmigung betreten duerfen. Wenn man davon ausgeht das Aborigine in Australien fast 60.000 Jahre gleich gelebt haben und dann innerhalb der letzten 300 Jahren alles anders wurde, muss man wohl von einem unvergleichbaren Kulturschock sprechen, der sich immernoch ueber Generationen hinwegzieht.
Eines ist sicher, nich alle Ur-Ausis sind betrunkene Penner im Stadtpark und Australien ist nicht nur eine Insel mit Ballermannkueste und klimatisierten Gebaeuden (koennte man in Darwin meinen), es gibt noch viel zu erkunden nach meiner Rueckkehr aus Suedostasien.


(siehe Foto: Darwin Beach, 60.000 Jahre Aborigines Land, dann kam ein Raumschiff vom Planet England)

Meinen Kurzaufenthalt in Australien, von 1 Woche und nur in Darwin, will ich garnicht als Australienbesuch zaehlen, denn Mental war ich noch in Afrika und voll damit beschaeftigt mich auf Asien einzustellen. Darwin war deshalb wie ein kurzer Zwischenstopp in der westlichen kulturellen Heimat. Da ich also schon auf gepacktem Rucksack sass, beschloss ich zwei Naechte eher aus dem Backpacker auszuchecken und den Samstagabend tanzenderweise, auf Darwins groesster Dark-Moon-Party zu verbringen, und dann Sonntagabend nach dem "Mindil Beach Sunset Market" direkt zum Airport weiterzufahren. Dementsprechend geraedert stand ich dann um 3 Uhr Nachts am Airport und wartete auf meinen verspaeteten Flieger. Immerhin hatte ich zwei teure Uebernachtungen von 21 Aut$ eingespart. Dafuer bekommt man zwar ein kleines Fruehstueck, doch an das wirklich gute, die Gutscheine fuer die ueberall angebotenen "1 Aut$ Backpacker Dinners" (z.B. im VicClub), kommt man auch ohne wirklich im Backpacker Gast zu sein.

Freitag, August 11, 2006

Durch die Namibische Wueste

Ich sitze im Busbahnhof von Livingston, ohne Busticket aber mit einem Plan in welche Richtung es gehen soll, in die Wueste von Namibia. Zwei Busunternehmen bieten eine ca. 18h Dirketfahrt nach Windhoek, Namibia an. Ich entscheide mich fuer Bailys das guenstigere. Einen Fahrplan scheint es aber nicht zu geben und so erfahre ich erst nach einigen Stunden warten in der Hitze, dass die Stercke Donnerstags nur von Intercape angeboten wird. Gluecklicherweise rollt der geraeumige Intercape Mainliner gerade ein. Fuer R480, statt den kalkulierten R350 geht es also doch noch weiter. Das Reiseglueck ist mir wohl gesonnen und so treffe ich im fast leeren Doppeldecker Bus nur auf bereits bekannte Gesichter. Meine Irischen Backpacker-Bekannten, die ich aus dem Jollyboys kenne, haben sogar schon einen Free-pick-up in Windhoek zum Camelion Backpacker gebucht. Und die beiden Maedels aus Zambia kenne ich noch von der Party gestern Nacht. Zusammen machen wir es uns gemuetlich und so vergehen die 18h Busfahrt ueber Nacht ohne langweile.
Namibias Hauptstadt ist recht ueberschaubar und dennoch, fuer einen Bushmen aus dem Norden Nambias, wie ein anderer Planet. Die deutsche Vergangenheit ist nicht nur an Strassennamen, Denkmaelern und Architektur bemerkbar, die Stadt ist auffaellig sauber und gibt sich ganz westlich modern.
Am naechsten morgen geht es mit dem Minibus weiter an die Atlantische Kueste, durch die Wueste in das 4h enfernte Swakopmund. Die Temperaturverhaeltnisse sind hier extrem, es scheint kalt und heiss gleichzeitig zu sein, der Himmel ist erst wolkenverhangen und dann blau wie man sich einen Wuestenhimmel vorstellt. Hier haben sich die Deutschen niedegelassen. Swakopmund ein Staedtchen wie an der Nordseekueste. Gebauede in Wilhelminische Bauweise, stolz herrausgeputzt, Bratwurst und Reinheitsgebot, man spricht deutsch auf den Strassen von Swapok. Wir erkunden das bizar wirkende Staedchen am Ende der Wueste und vergleichen die unzaehligen Abeteuersportangebote diverser Agenturen. Fuer mich stand schon in Livingston fest, es muss die hoechste Duene sein und raufgehen soll es mit dem Quadbike! Schliesslich bin ich zum sandboarden gekommen und nich zum sandtouring. Nur einer bietet das wirklich richtig an, Wayne von Dune7. Gebucht werden kann die Tour fuer R350, direkt im Desert Sky Backpacker. Von dort geht es morgens per Anhalter ins 30km entfernte Walvis Bay.
Der Berg ruft bzw. die Duene, das Old-shool Brett schnell angeschnallt und ab dafuer! Speed aufnehmen, und in grosser Sandstaubwolke abcarven :-)



alternativ Link

Vom Gipfel der Duene erblickt man in der Ferne, ein riesiges Filmset. Hollywood ist auch hier. Roland Emmerich dreht seinen neuen Blokbuster: "10000BC". Eine Monsterjagd in der Wueste on Namibia.
Nach ca 10 Abfahrten ist die Duene ausgereizt. Schade das man nicht auf der hoechsten Duene der Welt boarden darf, die liegt im Naukluft Nationalpark nicht weit von hier entfernt. Fuer einen Besuch braucht man aber schon ein Mietauto oder bucht sich eine Safari.
Egal, die Duenen dort sind auch nur mit Sand gebaut. Morgen geht es weiter nach Joburg, zurueck nach Suedafrika. Neue Abenteuer auf anderen Kontinenten rufen. Doch voher kommt noch meine Rekordbushaft: 28h mit Intercape Swakopmund ueber Windhoek nach Joburg!

Victoria Falls

Wer weiss schon, wie lange ich noch in Bulawayo geblieben waere, wenn ich kein Zugticket in Richtung Vic Faelle in der Tasche gehabt haette. Der Abschied nach nur 3 Tagen viel mir nicht einfach. Unsere kleine Gemeinschaft im Youth Hostel war mir wirklich ans Herz gewachsen. Gestaerkt von einem traditionell afrikanischem Lunch (Schima (Mais Fladen), Kraut, Bohnen, Fleisch (meist Huhn)), ging es dann in den Zug. Nicht irgendeinen, sondern einen wie neu renoviert aus Rohdesischen Zeiten, gerade aus dem Museum gefahren. Ein ganzes Abteil fuer mich allein, Luxus aus laengst vergangenen viktorianischen Herrschaftszeiten. Schnaubend nimmt der Zug Fahrt auf. Die edle Holzverkeidung der Zugabteile knirscht, als sich der Wagen in Bewegung setzt. Die Fahrt kann man mit einer U-Bahn Fahrt vergleichen. Fuer die 451 km benoetigt der Zug die ganze Nacht. Staendig scheinen wir irgendwo anzuhalten, um noch mehr Leute in die ueberladene 3. Klasse aufzunehmen. Ich liege hier extrem dekadent im Bett und in meiner Kabine waere noch gut Platz fuer 3 Personen mit Gepaeck. Selbst die Matratze kommt noch aus viktorianischer Zeit, doch ich will nicht ueber mangelnden Komfort klagen. Beinahe fuehle ich mich wie ein britischer Kolonialherr, wenn nicht im Nachbarabteil eine Gruppe Hollaender schnattern und kichern wuerde, als waeren wir im Zug von Eindhoven an die Nordseekueste. Wiedereinmal erweisst sich mein MP3-Player als unverzichtbarer Teil meiner Ausruestung. Mit den ersten Sonnenstrahlen, setzte ich mich ans Fenster und entdecke im vorbeifahren einen jungen Elefanten und eine Horde Affen, mein erster echter Wildtierkontakt. Der Zug erreicht schliesslich den Ort Victoria Falls. Wie der Ortsname schon sagt, hier dreht sich alles um die beruehmten Wasserfaelle, die zum UNESCO Welt Natur Erbe gehoeren. Der Ort ist eine einzige "Tourimeile". Es reihen sich Souvenirshops an Fast Food Restaurants und Safari Agenturen. Die Stassen werden belagert von Geldtauschern, Taxifahrern und Bettlern, die jeden vorbeikommenden Touri, auf die afrikanisch offensive Art, umwerben. Auf dem Weg zum Shoestring Backpacker lerne ich gezwungener Massen jeden einzelnen persoenlich kennen. Das Shoestring Backpacker ist mit 4$ Camping die Nacht, zwar deutlich teuerer als die "guenstigste Juhe der Welt" in Bulawayo, dafuer aber immernoch unter Suedafrikanischem Preisniveau. Ich lasse mich entspannt nieder und geniesse die angenehm warme Atmosphaere. Sofort bekomme ich freundliche, doch nicht eingeforderte Angebote, aller Art: Massaage, Haar Design, River Rafting, Bungee, Heliflug ueber die Wasserfaelle, River Speedboot Rafting Sunset Tour etc. meistens "nur" fuer 100$, US$ natuerlich, ZIM$ will hier keiner. Der Tourist, scheint nur geduldeter Gast zu sein, solange er US$ zum ausgeben hat; Strategie: $aussaugen$ Stammgaeste werden so wohl kaum gewonnen. Ich beschliesse, schon aus Konsumprotestgruenden, mich auf das Minimalprogramm zu beschraenken und das waere: Besichtigung der Wasserfaelle im Fussmarsch, einmal und nur von der Zim-Seite. Der einfache Blick auf das Naturwunder kostet den Touri schlappe 20US$.
Gegen Abend bekomme ich besuch auf dem Zeltplatz. Christoph ist mit dem Fahrrad vom Nordpol Richtung Suedpol unterwegs und baut sein Zelt neben dem meinem auf. Wir verbringen den Abend mit einer interessanten Disskusion ueber das Fotografieren auf Reisen und natuerlich unseren Erlebnissen auf dem Weg hierher. Ich nehme mir vor, in Zukunft viel mehr zu fotografieren. Bisher habe ich die Kamara viel zu oft, sei es aus Skrupel oder Bequemlichkeit, stecken lassen. Der neuen Fotoenthusiasmus wird gleich am naechsten Tag auf die Probe gestellt. Die Vic Faelle sind wahrscheinlich einer der meist fotografiertesten Attraktionen Afrikas. Horden von Japern und anderen Hobby-Pro-Fotografen ziehen an mir vorbei, um jeden der bis zu 92m herunterfallenden Wassertropfen digital abzulichten.


Der Anblick ist beeindruckend, doch der Besuch erscheint mir wie ein Standardprogramm, welches abgehakt wird und von selbst ablaeuft. Wirkliche Ueberraschung ist meine zweite Begegnung mit 2 Elefanten. In den fruehen Morgenstunden, auf dem Fussweg von Zimbabwe nach Zambia, stehe ich mitten im Wald nur knappe 20m von den beiden Kolossen entfernt. Die zwei scheinen an Menschen gewoehnt zu sein und die Einheimischen an die Elefanten. Weder Mensch noch Tier laesst sich grossartig aus der Ruhe bringen. Und so bleibt die Kamera wiedereinmal stecken, um mich nicht als beeindruckt-gaffender Touri dazustehen; zu dumm, leider kein Foto von den groessten der "Big5"
Der beste Deal um nach Zambia zu reisen, ist das im Backpackers Bazaar angebotene Jollyboys Packet. Fuer 25US$ erhaelt man das Visum (kosten sonst schon 20US$,) einen Transfer zum Jollyboys Backpackers in Livingston, 3 Uebernachtungen im Zelt, 2x Dinner, 1x Drink. Der Tourismusboom auf der Zambia-Vic-Seite ist noch um einiges groesser als auf der Zim Seite. Ganze Schulklassen aus England campieren hier mit mir zusammen. Es draengt sich Zelt an Zelt und die "Touri-Entertainment-Maschenerie" laeuft auf Hochtouren. Wer "nur" raften in den Zambesi Stroemen war, darf sich von anderen vorschwarmen lassen, wie toll das Skydiven ueber den Faellen doch waere. Ich beschliesse schliesslich meinen Afrikaabschied auch mit einem Sport/Entertainment-Highlight zu kroenen. Doch nicht hier, sondern in Namibia beim Sandboarden!

Robert Mugabes Zimbabwe

Fast eine Woche Aufenthalt im North-South Backpacker, Pretoria, war dann doch laenger als geplant. Wer mit oeffentlichen Verkehrsmitteln reist, muss seine Reiseplaene eben manchmal spontan an die Fahrplaene vor Ort anpassen. Ich freute mich am Mittwochnachmittag, dass es nun weiter nach Zimbabwe gehen sollte. David, aus Zimbabwe, den in aus dem North-South Backpacker kenne, hatte mir jede Menge Infos und zwei handgezeichnete Stadtkarten von Bulawayo und Vic Falls Town mit auf den Weg gegeben. Ich fuehlte mich gut gewappnet um ein neues Kapitel Afrika anzugehen. Die Busfahrt von Pretoria, mit dem Cityliner (Low budget division von Greyhound) kostet mich R205, hinzu kommen auch noch R210 fuer grosszuegige 6 Monate Zimbabwe Visum (kuerzer geht wohl nicht). In 13h Fahrtzeit, geht es dann auf nach Bulawayo, Zimbabwe. Gleich an der Grenze um 2 Uhr Nachts bekomme ich den Unterschied zwischen erster und dritter Welt zu spueren. Die Autobahn wird in Zimbabwe zum Feldweg, Horden von “Haendlern” stroemen noch waehrend der Passkontrolle auf alle Passagiere, um hemmungslos, da offiziell illegal, ZIM$ gegen US$ oder ZAR anzubieten. Die Waehrungssituation ist hier so interessant und vorallem dramatisch fuer die Bevoelkerung, dass ich darauf ausfuehrlicher eingehe. Der Schwarzmarktkurs liegt ca. bei R1=70.000ZIM$ bzw. 1Euro=630.000ZIM$. Erste Herrausforderung ist dabei, der groesste Schein ist 100.000ZIM$ und dazu eher selten, das bedeutet Berge von Banknoten. Die Inflation ist rasent, David schaetzte den Kurs fuer mich, aufgrund seiner Erfahrungen, auf nur R1=50.000ZIM$. Offiziell darf nur bei Banken getauscht werden. Dort bekommt man fuer 1Euro anscheinend nur 40.000ZIM$, doch jeder behauptet anderes. Sicher ist, wer offiziell tauscht, kommt sehr teuer davon, tauscht man auf dem Schwarzmarkt, befindet man sich im billigsten Land der Welt. Wer so tauschen will, braucht natuerlich Bargeld, am besten US$, ZAR sind auch kein Problem.
Hier einige Preisbeispiele:

  • Uebernachtung Juhe/Bulawyo: 80.000ZIM$= ca. 0.12Euro
  • Brot 1kg: 200.000ZIM$= ca. 0.27Euro
  • Mittagessen im Restaurant (Schima mit Fleisch und Gemuese) 350.000ZIM$=ca. 0.48Euro
  • Bier 0.75L, im Restaurant 300.000ZIM$=ca.0.40Euro
  • Zugfahrt (Bulawayo -> Vic Falls, 1st Class, 12h): 1.560.000ZIM$= ca. 2.10Euro

Ich tausche zunaechst R50 bzw. 4.50Euro, mehr kann ich auch kaum transportieren. Damit gehe ich dann auf Einkaufstour. Waehrend man in Muenchen damit vielleicht noch das Parkticket bezahlen kann, kaufe ich mir in Bulawyo ein Zugticket (wie beschrieben), Brot, Aepfel, Bananen, Avocados, die teuersten Malaria Medikamente die ich auftreiben kann, dazu bezahle ich noch meine 3 Uebernachtungen in der Juhe und hab noch genuegend Geld in der Tasche um mich wie ein ZIM$ Millionaer zu fuehlen. VIVA AFRIKA! VIVA Robert Mugabe?! Doch gibt es wirklich fuer alle Grund zum Jubeln? Nur Auslaender oder Personen mit harten US$ oder ZAR kommen in den Genuss dieser Kaufkraft. Der einfache Arbeiter in Zimbabwe verdient monatlich ca. 80 US$. Fuer David vom Noth-South, der Norwegische Vorfahren hat, Hauptgrund Zimbabwe, seine Heimat, Richtung Sued Afrika zu verlassen. Die Wirtschaft Zimbabwes ist nahezu voellig am Boden. In der suedafrikanischen Presse ist schon vom naechsten Pulverfass die Rede. Vor Ort scheint mir die Situation dann doch deutlich weniger dramatisch, aber das sind nur die Eindruecke der ersten Tage und das gilt wahrscheinlich nur fuer die Situation einer der groessten Stadte des Landes. Im Bus treffe ich auf einen deutschen Geschaeftsmann, der aehnliches berichtet. Ludwig ist gerade aus Muenchen eingeflogen um seine Familie zu besuchen und den Baufortschritt seiner neuen Villa im Stadtzentrum zu begutachten. Fuer den Fall der Faelle gibt er mir seine Telefonnummer mit auf den Weg. Die naechsten Tage verbringe ich mit der Erkundung von Bulawayo. Besonderes Merkmal der Stadt, das Kohlekraftwerk in Stadtmitte!

Wahrscheinlich als Zeichen von Wohlstand und Fortschritt, bilden die Kraftwerkstuerme den zentralen Orientierungspunkt der Stadt. Glueklicherweise hat Zimbabwe kein Geld mehr fuer Kohle und so kann sich kaum ein Einwohner daran erinnern, wann es das letzte mal aus den Turmen gequalmt hat. Ich in froh das mir die qualmende und russende Demonstration des Afrikanischen Fortschritts erspart bleibt. Die ruhenden Luftverpesster, sind nur noch Denkmal des Missmanagement der letzten Jahre. Energie wird heute meist aus Sued Afrika importiert. Dabei hat das Land eine sehr interessante und besondere effiziente Methode entwickelt um den gesteigerten Bedarf an Energie, zwischen 18 und 20 Uhr zu bewaeltigen. Der Saft wird dann einfach komplett abgedreht. Man kann sich an alles gewohenen und so gibt es bei den meisten schon um 17 Uhr Abendessen. Einzigartig verlaeuft auch das Einkaufen nach einem Zahltag ab. Fuer mein Zugticket musste ich bereits 2h anstehen, doch zum Glueck blieb mir das anstehen am Geldautomat, einem Bankschalter oder Supermarkt erspart. Mit einer unendlichen Geduld harren die Menschen vor den Bankschaltern aus, um moeglichst direkt am Zahltag alles abzuheben und dann das Geld gleich in Pflanzenoel, Salz, Zucker und der Gleichen investieren. Die Kundenschlangenlaenge ist kein Grund in Hektik oder gar Panik zu verfallen. Mit der gleichen Engelsgeduld arbeiten Kassiere oder Ticketverkaeufer. Die Laenge der Kundenschlange ist voelligst egal. Die besonders fuer deutsche Verhaetnisse, nervenaufreibend gelassene Betriebsamkeit des Verkaufspersonal fuer (fast) niemand ein Problem. Im Punkt Gelassenheit koennen wir da noch viel von den Afrikanern lernen. Die Vermutung drengt sich auf, wer am Zahltag beim Anstehen an der Kasse schon einigermassen gut drauf ist, wird dann abends beim feiern erst richtig gut drauf sein! Da in meiner Juhe bereits um 22Uhr Bettruhe ist, kann ich dieser Theorie nicht einwandfrei beweisen. Erste Anzeichen waren aber schon in den fruehen Abendstunden erkennbar. Mit Oscar einem Student aus Zambia, der waehrend des Semesters zusammen mit einigen anderen Studies in der Juhe wohnt, geniesse ich die sensationellen Tanzdarbietungen der Zahltag feiernden Arbeiter zu fruehsten Abendstunden. Ein DJ beschallt von einer Restaurantterasse den Innenhof und wer moechte kann mit dem Auto auf die Tanzflaeche fahren, aussteigen und lostanzen. Der Drive-Inn Dancefloor wird auch rege wahrgenommen und der Club fuellt sich langsam. Als einziger Gast mit weisser Hautfarbe, ist mir ein spuerbarer Aufmerksamkeitsfaktor sicher. Oscar ist besorgt um meine Sicherheit. Immer mehr Brueder und Freunde wollen den weissen Gast begruessen. Doch fuer uns heisst es schon bald, Gute Nacht, Fussmarsch zur Juhe und dann Bettruhe zu fruehen Stunde. Ausschlafen, denn bald geht es weiter mit dem Zug in den Norden.

Sonntag, Juli 23, 2006

Der grosse Trek

Zum Sonennenuntergang erreiche ich Graskop am Blyde River Canyon Park. Das Staedchen koennte auch irgendwo in der Wildness von Kanada sein. Erst der weisse Mann fing an, hier Baueme zu pflanzen. Die Waelder sind heute die groessten Holzplantagen der Welt. Holz ist neben Touris wichtigste Geldquelle. Lange bevor Touris kamen oder mit Holz Geld verdient wurde, kamen die Weissen wegen dem Gold. Im Blyde Canyon, nahe der MacMac Wasserfaelle wurde vor knapp 100 Jahren das erste Gold gefunden und der Rausch nahm von dort aus seinen Anfang. Das "Green Castle Backpacker" erinnert mich vielleicht auch deshalb an meine Wohnung in Boulder/Colorado, hier hin kam der Weisse damals auch wegen dem Gold. Ich bin der einziger Gast ohne eigenes Auto. Die sonst uebliche Backpackerkundschaft trifft man hier, abseits von BusBaz oder anderen Routen nicht mehr, eher Familien und Gruppen; alle mit striktem Zeitplan, der hoechst moegliche Erlebnissdichte bietet. Ohne eigenes Auto ist die Erkundung, selbst der naechst liegenden Naturattraktionen, komplizierter als ich dachte. Alles ist auf motorriesierte Touris eingestellt. Durch den Park fuehrt von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt ein breiter Highway. Die Aussichtspunkte gleichen Souvenirbazaren, weisse Touris parken dort mit dicken Autos der edelsten Marken. Eine Wanderkarte, die nicht aussieht wie der Lageplan von Disneyland, ist im ganzen Ort nicht zu bekommen. Wer hiken will, soll sich einen Fuehrer nehmen. Kein Platz fuer Globetrotter, und im Krueger sowieso nicht. Massenabfertigung ist garantiert, mind. R 120 "Conservation Fee". Krueger Park, die neue nie versiegende Goldader Suedafrikas. Doch der Park arbeitet laut Aussagen von Einheimischen mit Verlust, unfassbare 85% der Einnahmen versickern in den undurchschaubaren Kanaelen der Korruption. Da kann ich die Soregen der FIFA, ueber Zustand der WM- Vorbereitungen fuer 2010 gut verstehen. Noch ist nichts bis garnichts passiert. Ausser natuerlich grosse Vorfreude ueber den erhofften warmen Geldregen. Ich hoffe fuer Afrika, dass es irgendwie klappt. SA wird zwar nich annaehrend mit der Qualitaet der WM Germany 2006 mithalten koennen, aber dafuer bei Begeisterung und Gastfreundschaft. Der schwarze Kontinet ist jetzt an der Reihe und SA ist das einzige Land, welches das zu in der Lage ist. Wenn es dann soweit ist, muessen Teams und Fans wahrscheinlich in Minibus Taxis von Stadt zu Stadt reisen. Dafuer gibt es wenigsten keine Aufregung ueber Team-Aufstellung oder Ticketvergabe, es spielen einfach die, die im Stadion ankommen, und die Fans, die als erste dort sind, duerfen zuschauen.
Von Andrew dem Backpackermanager, habe ich dann doch noch ein paar Tipps ueber Wanderrouten bekommen und dank Mitfahrgelegenheit, bin ich auch schnell am Einstiegspunkt "Wonderview". Der Trail verliert sich, wahrscheinlich mangels Benutzung, recht schnell im nichts. Im Indiana Jones Style geht es einfach weiter, im dem Canyon entlang, wie zu Zeiten des grossen Trek der Buren.

Blyde River Canyon

The Pinnacle

Ueber Pretoria geht es nun weiter nach Zimbawe, immer Richtung Victoria Faelle.
Bericht folgt in kuerze!